Nils Lüdtke
Oh, schleichender Wahnwitz
Reizend Bücherstaub aus düstrem Zimmer,
Der erst gehaucht, dann schwer geschnaubt
Und Stück für Stück, gar viel, viel, schlimmer,
Als altbekannte Farben, mir den Verstande raubt,
Wenn durch den Gang ich vorwärts schleich
Und meiner Schritte Klang, zur Ferne schallt.
Kein Echo, ist's Neugierde die wiederhallt,
Geworfen von mir unbekannter Denkers Leich’.
Ach von dieser lass ich mich nicht schrecken.
Denn im Lichterspiel, von Morgen und von Abend,
Dort wo Chaosflammen an der Ordnung lecken,
Da sich tausend Finsterfratzen wohlig labend,
Weil sie flechten mir des Irrsinns wirres Knäule.
Gemieden von vielen so ängstlich, ist nun mein Sehnen,
Zu brechen die Regeln, gemacht von so unbefugten Genen,
Gemeisselt in die graue und brüchige Lebenssäule.
Phosphorgrelle vergangener Tage. Ganz leis wäge ich ab,
-Das Instrument schon gestimmt- mir alle Gründe
Und ob ich kostabare Irissalze zu verschenken hab,
Ob Seelenbrüdern wohl Rechenschaft zustünde.
Als sich alt und knochenbleich die Hand entbößt,
Die dehnt sich über jenes Zimmers Schwelle,
Da schwemmt ein sich Wissen gleich einer Welle,
Als das über all jene Jahre liebste mir, zustößt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.10.2004.
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