Frank-Ulrich Meinhard

Wechselspiel

Einmal gerupftes Huhn,

einmal ein Pfau.

Könnte ich doch Handel treiben

mit den Wechselbädern des Lebens.

Die ständigen Überraschungen

sind mir zu dumm.

Doch ich muss sie mir gefallen lassen.

 

Ich bin heute morgen erwacht

in einer Welt, in der alles gut ist.

Ich weiß noch nicht genau,

ob sie mir wieder abhanden kam.

Wahrscheinlich gehe ich davon aus.

 

Ich fange an, mich zu mögen.

Das ist ein seltsames Gefühl,

ich muss mich erst daran gewöhnen.

 

Wer weiß, vielleicht könnte ich

der Messias selber sein.

Oder einer seiner Jünger.

Doch der Mut, den ich mir zugestehe,

reicht nicht einmal für ein ehrliches Gebet.

 

Es ist sehr schön, eine Blume zu betrachten.

Auch die Abende in den Bergen

streicheln mein angeknackstes Gemüt.

 

Ich will gar nicht davon reden,

wie lange ich schon suche nach dem,

was mich ausmacht.

Oder ausmachen könnte.

 

Ich stehe abseits und schaudere

vor den kalten Tagen

Wenn wenigstens meine Zunge

nicht so schwer wäre

und meine Füße flinker.

Wenn ich doch den Takt

zu führen verstünde.

Wenn ich dich an meiner Hand wüsste…

 

Es ist schwer, nicht müde sein zu wollen.

 

Vielleicht ist es schon gut,

das Glas zu leeren.

Vielleicht ist es schon gut,

darüber gesprochen zu haben.

Wir hangeln uns voran.

Der Grundstoff allen Seins ist guter Mut.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.09.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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