Thomas-Otto Heiden
Entrückt
Entrückt
Allem Weltlichen entrückt,
sitze ich auf einer Parkbank,
direkt neben dem Springbrunnen,
in meiner Stadt.
Ich beobachte all die Menschen um mich herum.
Natürlich trage ich,
meine Sonnenbrille dabei,
wie immer.
„Denn“,
die anderen sollen es ja nicht bemerken,
dass ich sie beobachte.
Mir gegenüber sitzt eine ältere Dame,
genüsslich leckt sie an ihrem Eis,
und der kleine Hund zu ihren Füßen,
der schaut bettelnd zu ihr rauf.
Mir kommt ein Gedanke,
doch ich verwerfe ihn gleich wieder.
Er ist zu absurd.
Obwohl Kopfhörer in meinen Ohren stecken,
vernehme ich plötzlich dass lachen von Kindern,
und mein Blick wandert nun zu ihnen.
Sie springen Barfuß im Brunnen herum,
die zwei Jungs kämpfen einen Kampf nach,
tragen dabei Lichtschwerter in Neonfarben.
So wie bei Star Treck.
Die beiden Mädchen, sie tanzen durch das flache Wasser.
Ihre Zöpfe fliegen bei jeder Drehung ihres Körpers,
wild durch die Luft.
Ihre Freude und ihr Lachen,
lassen mein Herzlein hüpfen.
Von einem Skater abgelenkt,
der plötzlich durch den flachen Brunnen fährt,
verlasse ich das Geschehen der Kinder,
folge nur mit meinen Augen seine Fahrt.
Und lande wieder bei der älteren Dame.
Mein absurder Gedanke ist nicht so absurd gewesen,
sie lässt tatsächlich ihren Hund am Eis lecken,
bevor sie selber wieder genüsslich daran leckt.
Ja, manchmal ist es wirklich von Nutzen,
wenn man eine Sonnenbrille trägt.
Man sieht,
ohne das die anderen merken was man sieht.
Weil der meine Kopf in eine andere Richtung gedreht ist,
und nur meine Augen sich bewegen.
Thomas-Otto Heiden
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.09.2024.
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