Lars Weiper

Der Verrat

Ein Schloss steht hoch auf Felsenklüften,  

Ein Bollwerk gegen Sturm und Feind,  

Die Türme ragen in die Lüfte,  

Die Banner wehn, im Wind vereint.  

Dort thront der Herr, der kühne Ritter,  

Ein Mann von Ehre, stark und stolz,  

Doch tief im Herzen tobt ein Zittern,  

Ein heimlich’ Beben voller Groll.  

 

Er diente treu des Kaisers Banden,  

Schlug Schlachten für das Reich und Recht,  

Doch neidvoll sah er, fern und nahen,  

Wie manch ein Feind sich reich erfrecht.  

Ein Funke glomm im Ritterherzen,  

Ein Wunsch, der still im Dunkeln lag,  

Die Gier nach Gold und fremden Schätzen,  

Nach Macht, die ihn empor noch trag’.  

 

Ein fremder Bote kam geritten,  

Mit dunklem Blick und finstrer List,  

„Verrate deinen Herrn inmitten,  

Wo seine Wacht am schwächsten ist.“  

Der Ritter schaut auf Schloss und Banner,  

Auf Ehre, Pflicht und treues Recht,  

Doch dunkle Träume werden praller,  

Und Macht, die lockt, wird ihm gerecht.

 

In finstrer Nacht, wenn Wölfe heulen,  

Da öffnet er des Tores Tor,  

Die Feinde kommen, um zu beuten,  

Und stehlen, was das Schloss verlor.  

Die Flammen schlagen hoch zum Himmel,  

Die Mauern stürzen, brennen schwer,  

Der Ritter sieht im wilden Schimmer,  

Wie alles fällt, was ehrt’ ihn sehr.  

 

Am Morgen ruft das Land nach Rache,  

Man fasst den Ritter voller Wut,  

Der Kaiser selbst verliest die Klage,  

Und spricht sein Urteil, hart und gut.  

„Du brachst den Schwur, du frecher Knecht,  

Verrietst das Reich, die Ehre dein,  

Drum stirbst du nun im Angesicht,  

Wo einst du warst ein edler Stein.“  

 

Der Ritter blickt empor zur Zinne,  

Wo einst sein Banner kühn geweht,  

Nun bleibt vom Glanz, von Ruhm und Minne,  

Nur Asche, die im Winde steht.  

Er senkt sein Haupt im Angesicht,  

Der Kaiser spricht das harte Wort,  

Die Klinge blitzt im letzten Licht,  

Und schweigend trug man ihn hinfort.  

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Lars Weiper).
Der Beitrag wurde von Lars Weiper auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.09.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Lars Weiper als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Heike und die Elfe von Ingrid Hanßen



Da ich der Meinung bin, dass die Kinder heute viel zu wenig lesen ( sehe ich bei meinen 11 und 13 ), habe ich mir Gedanken gemacht, was man machen könnte um dieses zu ändern.

Es ist nämlich nicht so, dass die Kinder lesen grundsätzlich "doof" finden, sondern, dass die bisherigen Bücher ihnen zu langweilig sind. Es ist ihnen in der Regel zu wenig Abwechslung und Aktion drin und ihnen fehlt heute leider die Ausdauer für einen reinen "trockenen" Lesestoff.

Daher habe ich mir überlegt, wie ein Buch aussehen könnte, das gleichzeitig unterhält, spannend ist, Wissen vermittelt und mit dem die Kinder sich beschäftigen können.

Herausgekommen ist dabei ein kombiniertes Vorlese-, Lese-, Mal- und Sachbuch für Kinder ab 5 Jahren bis ca. 12 Jahren.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Balladen" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Lars Weiper

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Alte Liebe von Lars Weiper (Liebesgedichte)
Das letzte Einhorn von Adalbert Nagele (Balladen)
In meiner Seele... von Sieghild Krieter (Gefühle)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen