Lars Weiper
Das Meer kennt keine Sünde
Ein Fischer steht am Ufer, starrt ins Meer,
Die Netze ausgelegt, doch ohne Beute,
Die Wellen tanzen, ungestüm und leer,
Als ob das Wasser seine Mühe scheute.
Er wartet, dass der Morgen sich erhebt,
Ein Streifen Licht durchschneidet dunkle Wellen,
Im Nebel sieht er, wie der Tag sich regt,
Ein ferner Ruf ertönt aus Möwenkehlen.
Die Ruder schwer, das Boot in stiller Ruh,
Der Himmel spiegelt sich im blauen Fließen,
Ein leiser Wind, der durch die Haare fuhr,
Bringt ihm die Hoffnung, will den Tag begrüßen.
Die Fische bleiben aus, doch er verharrt,
Ein Glanz im Blick, als wär' die Zeit vergessen,
Als läge fern ein stilles, tiefes Land,
Wo Wünsche Wurzeln schlagen, nie ermessen.
Er fühlt, der Ozean ist ihm vertraut,
Ein altes Lied in Wogen unverdrossen,
Die Tiefe spricht, das Echo bleibt sein Laut,
Das Meer, es ruft, und er, er bleibt verschlossen.
Und als der Abend über ihm verweilt,
Zieht er das Netz, es wiegt sich schwer im Winde,
Doch ohne Fang, nur Schatten, die verweht,
Er lächelt still – das Meer kennt keine Sünde.
Denn nicht die Fische sind es, die er sucht,
Nicht Gold und Silber, die in Netzen blinken,
Das Meer, es hat ihm lang das Herz verflucht,
Doch lässt es ihn auch stets von Freiheit trinken.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.09.2024.
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