Lars Weiper

Irgendwo da draußen suchst du mich

Ein tiefer Schlaf, ein Mantel aus Granit,
Ein dunkler Fluss, der mich ins Nimmer trägt,
Wo Traum mit Leere sich im Kreis vermischt,
Und jede Sehnsucht stumm ans Ufer schlägt.

 

Es gibt kein Morgen, keinen letzten Blick,
Kein Funkenfeuer, das im Hirn noch brennt,
Nur das Koma, wie ein stumpfer Strick
Sich um mein‘ Hals in tausend Knoten wend't.

 

Mein Herz, es pocht, doch bin ich’s nicht, der lebt,
Ein Uhrwerk, das die bleichen Stunden zählt,
Ein Körper, den ein kaltes Schicksal webt,
Ein Sarg aus Fleisch, der nur die Stille wählt.

 

Doch manchmal spürt` ich, wie ein Ruf mich findet,
Ein fernes Raunen, zart wie Vogelflug,
Ein Ton, der sich in die Gebeine windet,
Ein warmes Flüstern, das mich wieder trug.

 

Ich hörte Schritte, fern wie ein Gedicht,
Das zwischen Leben und Vergessen hallt,
Ein Schatten, der mir seinen Namen spricht,
Ein Sterbensgruß in meine Seele krallt.

 

Ein Schlachtfeld, das von keinem Schrei erfüllt,
Ein lautlos‘ Kampf, im Innern nur zu spüren,
Wo Leib und Atem sich in Angst verhüllt,
Wo dunkle Geister meine Sinne führen.

 

Und so halt ich, so schwach der Faden ist,
Mich an der Kante dieser Welt noch fest,
Obwohl der Todeskampf die Kräfte frisst,
Und jede Welle mich ins Dunkel presst.

 

Ein schwarzes Schweigen webt sich sanft um mich,
Ein Traum, der weder Anfang noch ein Ende,
Und irgendwo, da draußen, suchst du mich,
Doch ich bin fort, in namenlosen Wänden.

 

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