Renate Tank
LUPENREIN
LUPENREIN
Sie hatte den wertvollsten Blick,
der ließ bei ihm Spuren zurück.
Nicht ein Stäubchen trübte ihr Schauen.
Sofort wollte er völlig vertrauen.
Und weil er das einzigartig fand,
schenkte er ihr später einen
lupenreinen Diamant.
Da war sie ganz sprachlos
und tief gerührt.
Noch kein andrer
hatte so ihre Liebe quittiert.
Später dann,
als sie nicht mehr lebte
was sein Witwerherz schmerzvoll regte,
fand er zufällig eine schöne Dose,
ganz verborgen,
mit getrockneter Rose.
Ach, sie wollte gedenken
lebenslang mein,
selbst wenn ich einmal,
wie jetzt,
allein sollte sein…
Tränen traten ihm in die Augen,
die auf
WAHRHEITSLIEBE
bauten.
Innerhalb dieser schönen Dose,
mit der
ALTEN TROCKENROSE,
schlugen Silben klangvoll
PURZELBÄUME.
Und von violettem Seidenpapier
drang herauf ein
WORTE-GESCHÄUME:
„Nur du, Geliebte, nur du,
warst und bist die Frau meiner
AUSWÜCHSIGEN TRÄUME.“
***
UND LUPENREIN
erkannte er die Vergeblichkeit
und Zwecklosigkeit
seiner tief gelebten
TREU‘,
die sich schlagartig verwandelte
in eine beklemmende,
tieffinstere
ABSCHEU.
© Renate Tank
16.02.2017
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.10.2024.
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