Uwe Walter
Die Herbstfee
Irgendetwas scheint im Busche
wohl zu sein, man hört ein Raunen.
Bäume, wie gemalt mit Tusche,
bringen jedes Kind zum Staunen.
Ja, der Wind dreht wie im Kreise,
lässt sie wirbeln - alle Blätter
und sie tanzen raschelnd, leise,
hier bei diesem Frühherbstwetter.
Plötzlich kann ich es erlesen
und ich seh' am Rand die Zeichen.
Aus dem Laub formt sich ein Wesen,
eine Schönheit ohnegleichen.
Meterhoch - das Kunstgebilde.
Äste kräuseln sich in Haaren.
Ihre Blicke lächeln milde,
die mich vor der Angst bewahren.
Farbenrausch, als Augenweide
ist ihr Kleid die reinste Wonne.
So, als wär' es feinste Seide,
glitzert' s in der Abendsonne.
Breitgefächert und am fließen,
wie ein schöner Hochzeitsschleier,
an dem rote Früchte sprießen,
wähnt man sich auf einer Feier.
Und so bin ich eingeladen
einen Wunsch hier frei zu äußern.
Doch den darf ich nicht verraten
und da hilft mir auch kein räuspern.
Möge mir die Fee verzeihen,
denn ich bin schon glücklich ohne
und will meinen Wunsch verleihen,
dass er nur im Herzen wohne.
Auf dem Rücken hat sie Flügel,
schwebt mit diesen völlig heiter
über Felder, sanfte Hügel
und durch Wälder immer weiter.
Bald ist sie dann ganz verschwunden,
dort am Horizont verwoben.
Was ich sah und hab empfunden,
will ich überschwänglich loben!
(c) U.W. 2024
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2024.
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