Radegund Mayr
Herbstlaub
Herbstlaub gelb und rot gewandet,
lechzend aus dem Farbentopf
und die Sonne glutumrandet,
scheint dir auf den müden Kopf.
Ach wie edel ist das Sterben,
wo Natur zugrunde geht -
ist ein himmelschönes Färben,
eh sie wieder aufersteht.
Ruht ein knappes halbes Jahr -
eh es wieder aufwärts geht,
gar kein Trauern, sonderbar -
wie ein Akku der sich lädt.
Du wirst seh´n im nächsten Jahr
ist der Zauber schon vollbracht.
Alles wird ganz wunderbar,
wahrlich groß ist Gottes Macht.
Vielleicht ist auch des Menschen Sterben,
ja ein Ruh'n, ein Schlafen nur?
Nur ein etwas And'res werden -
eine Art von Seelenkur?
Dieses leise Ahnen, Fühlen -
von Gottes Willen, Gottes Macht,
und Gedanken so im Stillen,
hat das Herbstlaub mir gebracht!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2004.
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