Helga Grote

Komm` in die Socken



Wenn die Sonnenstrahlen locken,
die Morgenstunde, sie bricht an,
dann komm` endlich in die Socken,
hör` der Amsel lauten Klang.

Beweg` die alten, müden Knochen,
fang` das Tagwerk fröhlich an,
selten kommt ein Morgen so angekrochen,
der dich zieht in seinen Bann.

Verschlafe nicht die goldenen Stunden,
auch wenn`s im Bett ist noch so schön,
reißt auch der Alltag kleine Wunden,
ein Sonnentag wird dich verwöhn`n.

Dieser Tag kommt niemals wieder,
alle anderen sind noch weit,
steh` auf und strecke deine Glieder,
denn es wird höchste Zeit.




























































































































  

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.11.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Zwei sensible Frauen, die sensible Gedichte schreiben. Beide schürfen tief. Da bleibt nichts an der Oberfläche. Beide schöpfen aus ihrem emotionalen Reichtum und ihrem souveränen Umgang mit Sprache. Dabei entfalten sie eine immer wieder überraschende Bandbreite: Manches spiegelt die Ästhetik traditioneller formaler Regeln, manches erscheint fast pointilistisch und lässt viel Raum für die eigenen Gedanken und Empfindungen des Lesers. Ein ausgefeiltes Sonett findet sich neben hingetupften sprachlichen Steinchen, die, wenn sie erst in Bewegung geraten, eine ganze Lawine von Assoziationen und Gefühlen auslösen könenn. Bildschön die Kettengedichte nach japanischem Vorbild! Wer hier zunächst über Begriffe wie Oberstollen und Unterstollen stolpert, der hat anhand dieser feinsinnigen Texte mit einem Mal die Chance, eine Tür zu öffnen und - vielleicht auch mit Hilfe von Google oder Wikipedia - die filigrane Welt der Tankas und Rengas zu entdecken. Dass Stefanie Junker und Monika Wilhelm sich auch in Bildern ausdrücken können, erschließt an vielen Stellen eine zusätzliche Dimension [...]

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