Michael Reißig

Merkwürdiger süßer Wein

Ein Gläschen zu einem Fest in Ehren
Könnte eigentlich niemand verwehren
Was wär' 'ne Party nur mit einem Glas
Doch nur ein müdes Häufchen ohne Spaß

Der Abend vor der großen Premiere
In total entspannter Atmosphäre
Hat entfleucht den Knall am nächsten Tag
Als Spielchen, das ins Morgen zerrt die Plag'

Ein Fest mit süßem Gaumenfreudenwein
Lässt Pläne schmieden für die Macht aus Stein
Was ist Wahrheit oder wahre Lüge
Nicht jeder Bürger spürt manch' Trüge

Im echten Wahlkampf schmeißt die Rund'
Die der Elite nahe Schauspielkunst
Das Völkchen macht sich seinen Reim daraus
Und gar nicht winkt der tosende Applaus

Käme Herr Merz ins Amt würd's gar nicht still
Nach gelebtem März brächte der April
Auch die Besonnenen um den Verstand
Am Tropf könnte bald hächeln unser Land




 


Anmerkungen: Zahlreiche Medien vermeldeten
übereinstimmend, dass am Vorabend jenes
denkwürdigen Knalls im Deutschen
Bundestages im Rahmen jener Abstimmung
bezüglich einer verschärften Einwanderungs-
und Asylpolitik, zahlreiche Politiker aus
Regierung und Opposition der Einladung von
Armin Laschet (CDU) zu einem Weinfest in
seiner Wohnung gefolgt waren. Annalena
Baerbock (Die Grünen), Katrin Göring Eckardt
(Die Grünen), Cem Özdemir (Die Grünen), Jens
Spahn (CDU), und - man höre und staune -
Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) es sich
mehr oder weniger gemütlich gemacht haben.
Ja, man sollte halt die Feste feiern wie sie
fallen!!! Aber sieht so Feindschaft aus, wie sie
bei jener Debatte zum
Zustrombegrenzungsgesetz lebensecht
demonstriert worden ist, wirklich aus!!!
Der Zustrom süßen Weines am Vorabend
dürfte ein voller Erfolg gewesen sein. Ob an
diesem Abend bereits Pläne für die Zeit nach
dem Wählervotum geschmiedet worden sind,
wird sich noch herausstellen. Vielleicht erst im
Vorwonnemonat April oder vielleicht sogar
noch ein wenig später. Für genügend Spannung
ist auch in Deutschland in der Zeit Nach der
Wahl, sodass zu befürchten ist, dass die
Einschaltquoten beim Dschungelcamp noch
weiter sinken dürften!!! Schließlich fühlt sich ja
die derzeitige Politik auch fast so an wie in
einem Dschungel!
Michael Reißig, Anmerkung zum Gedicht

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