Andreas Vierk
Nie endet das Lied
Komm, mein Freund,
meine Freundin, mein Kind,
wir legen Verborgenes frei,
denn der lyrische Puls ist
wie das Guaven-Herzinnere.
Wir sind Chirurgen des Wortes,
Polierer seiner Fahrradspeichen,
Schuhputzer des Azurs der Liebe,
Priester auch seiner Eklipse,
denn beide sind grausam und weise,
wie der Ruf der Lemuren,
der Zug in den Lenden des Abends.
Meine Freundin, mein Freund,
ob du auch Pflanze, ob Tier bist,
die Flagge der Boote über dem Juli
ist mit den Pinienkernen identisch,
die in den Hosentaschen harren
der Stunde ihrer Verherrlichung.
Wir schwimmen um die Ankerketten,
Apnoetaucher, Forellen,
Brückenengel, Schimmel auf Brot,
und werden dabei immer ähnlicher
dem Aufflug unserer Seelen.
Und nie endet das Lied,
so lange man uns
noch gestattet, zu atmen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.03.2025.
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