einfach träumen

wenn sich die nacht der tausend sterne herabsenkt,

wenn die lichter und der lärm des tages verklingen,

wenn meine äußere welt ihre tore schließt,

so öffnet sich im inneren ein universum:

einem leuchtturm gleich durchschneidet das licht die dunkelheit,

silberne perlen blitzen auf - es sind klare tautropfen an grashalmen,

farbtupfer auf der leinwand des allumfassenden seins tauchen auf,

wie kleine und zögerliche luftblasen aus den tiefen des ozeans 

wenn sich die nacht der tausend sterne herabsenkt,

wenn die lichter und der lärm des tages verklingen,

wenn meine äußere welt ihre tore schließt,

so beginnt eine reise in die tiefe des traumes:

die spiegelnden oberflächen aus bergsee und himmel verschmelzen am horizont,

alle grenzen verschwinden verschwimmend zu schwindenden realitäten,

oben und unten funkelt in einem ring nicht mehr unterschiedlich,

sie sind vielmehr eine gleiche dimension des kreises in die zeit hinein

wenn sich die nacht der tausend sterne herabsenkt,

wenn die lichter und der lärm des tages verklingen,

wenn meine äußere welt ihre tore schließt,

so kommt mein verstand zu ruhe und atmet auf:

sind die gedanken frei, wer befreit sie dann?

nach welchem maßstab kannst du freiheit messen?

wagst du zu träumen, so gehst du über den verstand hinaus, 

du durchschreitest das portal von bewusst und unbewusst,

du bist dann du, ohne plan, ohne zeit, ohne ort 

und dein herz dient dir als ewiger kompass 

du misst freiheit nicht an den gedanken  !

sie ist vielmehr ein sonnenaufgang -

übergibt dein verstand sein steuerrad dem herzen,

so kannst du voller mut die segel setzen:

hinein in die nacht der tausend sterne -

einfach träumen