Conny Weituschat
Strandgedanken
Ein Urlaubstag, morgens, auf sportlicher Runde,(hin joggen, her sandwaten, rund eine Stunde),
man trifft nur auf Gassigeher, auf Läufer
und kurzstreichholzziehende Backwarenkäufer.
Man sieht nur dem Sprechzweck hier Handys dienen,
nicht möchtergernmodelnden Dandyrienen.
Und jedes Gespräch ist BESTIMMT relevant
zur Weltexistenz... oder sonst allerhand.
Da seh ich ein Mädchen in Pluderhose
wunderschön tanzen, ganz ohne Gepose.
Die Hose pludert, die Haare wehn.
Lebenslust pur, ohne Show, ist zu sehn.
Doch dann seh ich Smartes in seiner Hand,
den Arm hochgereckt, Linsenrichtung zum Sand.
Sozialmedial geteilt wird der Tanz.
Er hat SICHER Weltexistenzrelevanz.
Was läuft denn auf dieser Welt nur verkehrt,
dass jeder sich selbst am meisten verehrt?
Oder fühln arme Seelen zuschauerlos
ihr Dasein zu mickrig statt glitzerbuntgroß?
Das Posen und Posten die Stimmung vergällt.
Während vorne am Hundestrand fröhlich wer bellt.
Arealfrei daneben am Zweibeinerstrand
schaut ein Yogahund sinnend herab auf den Sand.
Bös denke ich kurz: Dürfen die Yogarellen
hier uneingezäunt hintre Beine hochstellen?
Dann werd schnell ich friedlich, ist doch dieser Moment
nur für IHN, den Yogisten, allein existent.
Mein Logenblick lindert nach sportlicher Runde
narzisstisch geschlagene Weltzweifelwunde.
Der Blick ruht am Horizont, wunderbar weich,
Himmel und Meer – der Moment macht MICH reich.
cow April 2025 Vorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.04.2025.
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