Wolfgang Scholmanns
Die Ballade des kurzen Glückes
Ein Jüngling aus ärmlichem Hause,
er liebte die Schönste im Land,
doch war sie von sehr hohem Stande,
in königlich goldenem Gewand.
Manchmal sah er traurig sie wandeln,
im Garten der Rosen so fein,
durch Düfte die Liebe versprechen,
doch auch ihr blieb der Traum nur allein.
Immer wieder, umseelt von Gefühlen,
wo das Herz seine Schritte gelenkt,
manchmal stand sie am Ufer der Liebe,
hatte lächelnd ihm Blicke geschenkt.
Doch die Glut wurd´ zum flackernden Feuer,
als die Sehnsucht die Grenzen zerbrach,
endlich lag sie zart in seinen Armen,
hörte zu, wie das Glück zu ihr sprach.
Doch machte im Land bald die Runde,
dass die Schöne, von adligem Rang,
einem Knecht ihre Liebe gegeben,
was schon bald an des Königs Ohr drang.
Der befahl seinen eisernen Mannen:
„Fasst mir die jämmerliche Gestalt“,
und sie ritten zum ärmlichen Hause,
so stand er vor dem König, schon bald.
"Knie nieder, du schäbige Wanze,
und hör was das Urteil dir spricht."
Bald traf tödlich ihn des Henkers Lanze,
und er fiel vor des Königs Gericht.
„So bindet die Leiche am Turme,
als Warnung für jede Gestalt,
wer es gleich tut dem kläglichen Wurme,
den trifft tödlich des Königs Gewalt.“
Der Zorn dieses grimmigen Herrschers,
traf auch bald die verzweifelte Maid,
bald schon jagt er sie fort von dem Schlosse,
in die dunklen Wälder, so weit.
Da erhob sich ein Beben und Tosen,
und das mächtige Schloss, es zerbrach,
es ertrank tief im Garten der Rosen,
wo das Glück einst erlitt, finstere Schmach.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2025.
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