Andreas Herkert-Rademacher

Wort-Findungs-Störung

Auftrag: Das Wort „Heimat“ schildern!

Klingt banal – doch ist es nicht.

Dies gelingt recht gut mit Bildern,

Worte wirken meist zu schlicht.

Oftmals wird es angekoppelt:

Heimatstadt und Heimatland.

Steht dann da, das Wort, gar doppelt,

doch das hilft wohl nur um Rand.

Um den Inhalt zu begreifen,

dafür fehlt noch das Gefühl,

kann man schriftlich höchstens streifen,

schwarz auf weiß wirkt leider kühl.

Trotzdem: Heimat und Geburtsort,

die Verknüpfung ist nicht selten.

Bist du manchmal gar nicht weit fort,

meinst du trotzdem: das sind Welten.

Die als Kind erlebte Landschaft

lässt auch gleich an Menschen denken,

gute Freunde und Verwandtschaft,

deren Worte Blutdruck senken.

Heimat ist, wo Dialekte

stets erwünscht sind statt verpönt,

man schnell über zu perfekte

Artikulation laut stöhnt.

Heimat ist, wo Satz-Füllworte,

so wie „gell“ und „fei“ normal sind,

wo die Namen kleiner Orte

für die Zunge manchmal Qual sind ,

daher gern „verballhornt“ werden,

häufig liebevoll gemeint,

wo dich die Gespräche erden,

es okay ist, wenn man weint,

weil dort liebe Menschen wohnen.

Wo man nicht auf Fehler lauert, -

quasi „arschlochfreie Zonen“ -

Freundschaft Krisen überdauert.

Wo sich schon beim Ortschildlesen  

deine Muskeln sanft entspannen

und dich gar am Stammtisch-Tresen

Glücksgefühle übermannen.

Man kennt quasi jedes Haus,

Google Maps kann offline bleiben …

Reichen Worte zwar nicht aus,

heißt es doch, ein Fazit schreiben:

Stehst du bei der „Heimat“-Findung

Lösungssuchend auf dem Schlauch,

suche nicht im Hirn die Windung:

so was sagt dir Herz und Bauch!

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