Marc Donis
Eberswalder Elegie
Eberswalder Elegie III
Leise verweht mir der Tag, in der Dämmerung verstirbt das Vertrauen.
Wir hassen die Liebe. Doch hassen am Ende im Treiben auch uns.
Auch während die Edel der Schatten entweichen und milde verschauen.
So bleibt doch zu Lieben. Mein Engel. Bis heute im Herzen die Kunst.
Was ist schon ein Treiben. Es lauert im Körper vergebens das Wahre.
Ich meine, selbst Rosen verwelken und sterben grundsätzlich am Licht.
Auch wenn ich so vieles. Durch Schwäche der Ansicht in Ahnung erfahre.
So bleibt mir doch gar nichts. Verlier‘ ich im Reizen der Deutung Gesicht.
Leise verweht mir der Tag, in der Dämmerung verstirbt das Vertrauen.
So reißen die Winde der Seele die Blätter der Linden im Lenze bald fort.
Vergib‘ mir das Lieben. Wer scheint schon aus Steinen ein Schlosse zu bauen.
Leise verweht mir der Tag, in der Dämmerung verstirbt mir der Ort.
Wer braucht schon im Dasein. Im Bleiben, im Abend. Das eine Vermächtnis.
Was zieht halt durch Länder und Nebel und wiegt schon die Erde die Nacht.
Und leise verdreht sich der Kummer. Verbleibt halt das Lied im Gedächtnis.
Das Lied, das hat Menschen. – Die Blumen zum Abend dank Güte gebracht.
Leise verweht mir der Tag, in der Dämmerung verstirbt das Vertrauen.
Und reißen die Winde die Straßen und Blätter der Bäume zum Grund.
Wir scheinen ein Herz auch aus Liebe und Willkür im Abend zu bauen.
Doch bluten selbst Rosen. Durch Dornen, die kannte ausschließlich der Mund.
Leise verweht mir der Tag, in der Dämmerung verstirbt das Gewisse.
Und weiß ich, dass alles. Ich kannte, das scheinbar wohl gar nicht mehr gibt.
Auch wenn ich aus Ehrfurcht und Achtung. Was war noch schlicht misse.
So sag‘ ich dem Engel: Ich war doch recht schuldlos. Im Ganzen verliebt.
10.05.2025
Berlin Biesdorf-Süd
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.05.2025.
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