Viola Otto

Moi Juuchend enn de Fuffzicher


Moi Juuchend enn de Fuffzicher

Schie woar, enn de Fuffzicher, moi Juuchend.
Gestreckte Strimpp, doas woar noch Tuchend.
Met Meddelscheidel, Zepp gefleecht
aach Hoahnekoamm woar gor nit schleecht.
Dezou e sauwer Scherzche ooh
unn oohgeraude Innerbuxe, goans enn bloo.
Kliggerspille, Sahlcheshebbe alle Doach.
Oafach Kend soi, woar koa Schmoach.
De Schouster doat uss Schouh besohle,
geheizt wurd noch met Holz unn Kohle.
Vo Gaase, Hingel unn de Hoase,
dess merr soat wurd unn doat woase,
goobs Melch unn Flaasch, Ajer unn Bodder.
Doch woas besonnersch woar moi Modder,
däi mich behoit bess gieht net mie -
suu, doass moi Juuchend oafach schie!

Übersetzung:

Schön war, in den Fünfzigern, meine Jugend.
Gestrickte Strümpfe, das war noch Tugend.
Mit Mittelscheitel. Zöpfe geflochten
auch Hahnenkamm war gar nicht schlecht.
Dazu eine saubere Schürze an
Und angeraute Unterhosen, ganz in blau.
Murmelspiele, Springseil hüpfen alle Tage.
Einfach Kind sein, war keine Schmach.
Der Schuster besohlte uns Schuhe,
geheizt wurde noch mit Holz und Kohle.
Von Ziegen, Hühnern und den Hasen,
dass man satt wurde und tat wachsen,
gab es Milch und Fleisch, Eier und Butter.
Doch was besonderes war meine Mutter,
die mich behütet bis es nicht mehr ging -
so, dass meine Jugend einfach schön!

Das ist eine Mundart aus Hessen/Nassau. Hoffe Ihr findet Gefallen daran. Gruß ViolaViola Otto, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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