Wolfgang Hermsen
Gedanken am Gartenteich
Wie gerne sitz’ ich am Gartenteich,
genieße das Spiel der Gedanken,
die Fische, sie kommen auch sogleich,
betteln um Futter ohn’ Zanken.
Es ist beruhigend und gleichzeitig schön,
ganz ohne Druck und Woll´n zu betrachten,
wie gewichtslos die Fische im Wasser steh’n,
als ob sie die Schwerkraft verlachten.
Die Sonne wie immer macht ihre Reise,
wie lieb´ ich doch ihr Licht, ihre Wärme,
sie beleuchtet am Tag uns alle ganz leise,
bewegt sie auch unsere Gedärme?
Ihr Licht, es gibt das Leben auf Erden,
die Steine, die Pflanzen und das Getier,
ohne sie würd’ auch der Fischteich nichts werden,
wissen das denn zu schätzen auch wir?
Wie ein Spiegel das Wasser liegt,
ich schau bis ganz auf den Grund,
schon wieder hat mich die Stille besiegt
sie macht die Seele gesund.
Ein Nachbar beginnt mit der Motorsäge,
selbst das mich kaum noch stört,
nicht die Stille machte mich träge,
die Faulheit war ’s, wie unerhört.
Wer nicht mal die Seele baumeln lassen kann,
wer niemals sich gönnt eine Pause,
der ist ein wirklich armer Mann,
hat der überhaupt ein Zuhause?
Die Damen sind auch angesprochen,
Ruhe und Arbeit muss sein,
denn wer einmal zusammengebrochen,
der sieht die Sache wohl ein.
So, ihr Fische, wieder ans Werk,
sonst rosten die Knochen mir ein,
wie gern ich mich bei euch stärk’,
das muss ganz einfach mal sein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.11.2004.
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