Anette Esposito
Dunkle Zeit
Wenn Schleier trüb die Tage grüßen,
Sonnenschein sich hält versteckt,
der Himmel hängt bis zu den Füßen,
Nebel Baum und Strauch bedeckt.
Wenn nachts der Frost spazieren geht,
mit seinem Hauch das Sein berührt,
und jede Blume, die noch steht,
mit kaltem Todeskuss verführt.
Wenn Berg und Tal im Schweigen liegen,
verlassen fühlt sich Feld und Baum,
Äste, kahl und nackt sich wiegen,
bereit sind für den Wintertraum.
Wenn trostlos, still die Tage schleichen,
und Seufzen klingt zu jeder Stund’,
Herbstwind muss den Stürmen weichen,
der grimmig seine Macht tut kund.
Wenn gespenstisch scheinen Schatten,
die hinter jedem Baum versteckt,
Laub, so dicht wie Gummimatten,
die kalte Erde nun bedeckt.
Wenn Gedanken sich verfangen
im Netz von trüber Einsamkeit,
und nach Wärme das Verlangen
schnell in alle Herzen steigt.
Wenn dunkle Tage, blass und kalt,
jedes Gemüt zum Schaudern bringt,
wächst die Hoffnung, die auch bald,
das Lied vom Frühling wieder singt.
~~Ae~
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.11.2004.
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