Elahe Ahmadpour

Geburtstag in Irak


Ich schaue um mich:
Mein Bruder, meine Mutter, mein Vater
Blutgetränkt und zerrissen da liegend.
Ein kleiner Arm in einer Ecke
Meine kleine Schwester in der anderen
Umklammert ihre Puppe mit der linken Hand,
Weint und sieht hin zu ihrer rechten.
Eine klaffende Wunde, Blut quillt heraus.

Wer ist das, der sie hasst?

Ich sehe nach oben, und erblicke den Himmel
Müsste blau sein, ist aber grau in grau.
Die Decke ist verschwunden,
Es ist Rauch, der aufsteigt.
Warum...die Frage in meinem Kopf:
Gerade war sie doch da!?
Meine Schwester saß beim Vater,
Meine Mutter brachte das Essen herein,
Und mein Bruder verfolgte mich durch das Haus!?

Wer ist das, der sie hasst?

Um mich herum nur Trümmer,
Steine, Asche, Scherben, Fetzen.
Mittendrin liegt meine Torte noch da,
Die Kerzen darauf brennen noch.
Ich knie nieder und zähle sie durch,
Sieben Stück sind sie an die Zahl,
Ich möchte weinen, es geht aber nicht,
Meine Augen brennen, von Tränen jedoch nicht.
Gehe zu meiner Schwester, nehme sie in Arm.
Sie wimmert und sieht zu mir auf.
Plötzlich höre ich Schritte,
Zucke zusammen und erfriere.
Ich schaue hoch und sehe ihn,
Es ist ein Soldat, er zielt auf mich

Warum...die Frage in meinem Kopf:
Wer ist das, der uns so sehr hasst???



© Ahmadpour




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