Alf Kaiser
Amalie und Karlchen
Von vorn geseh´n, auch von der Seite,
war Karlchen nie `ne Augenweide.
Er wohnte noch bei seiner Mamma
in seiner Junggesellenkamma.
Mit 50 Jahren war er ledig,
doch nach `ner Frau da sucht er stetig.
Viel´ Institute wurden reicher
und Karlchens Konten etwas leichter.
Freund Kuno gab ihm dann den Tipp
versuch doch mal im Chat Dein Glück
dort gibt es Weiber ohne Ende
kenn´ keinen der da nicht was fände.
Und Karlchen chattet Tag und Nacht
bis er sein´ Traum gefunden hat.
Amalie, ledig und adrett
sie schrieb so lieb, so brav, so nett.
Ein Bild sie mailte Karlchen gleich
ihm wurden propmpt die Knie weich
er war sicher, wusst´genau
das wird meine Ehefrau.
Hormongeschwängert Wortgeschwall
sekundenschnell durchs Cyber- All
die flogen ständig hin und her
mit Chatterküssen und noch mehr.
Das erste Treffen war in Sicht
doch Amalie konnte nicht.
Die Mutter wurde sterbenskrank
frass all´das Geld bei Ihrer Bank.
Erbonkel Willi, noch am Leben,
den wird es auch bald nicht mehr geben.
Muss retten das Familienglück
für unser beider Wohlgeschick.
Ihn zu besuchen auf Hawaii
der Notar sei auch dabei.
Sein Vermögen riesengross,
fällt uns beiden in den Schoss.
Und Karlchen zahlte, zahlte, zahlte,
Amalie strahlte, strahlte, strahlte.
Ihren Nick gabs bald nicht mehr
und Karlchens mail - account blieb leer.
Auch Karlchens Konten waren blanko
das war für ihn das grösste Manko.
Sitzt traurig wieder bei der Mamma
in seiner Junggesellenkamma.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.11.2004.
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