Sonja Raab

abgrenzung

eine seifenblase
rund um mich
und ich schwebe
an euch vorbei
abgegrenzt
wie in zeitlupe
alles verlangsamt
sehe ich euch
aber bemerke euch kaum
nehme euch wahr
aber nur
wie aus weiter frene
also ob die welt
da draußen
gar nichts mit mir
zu tun hätte
als ob ich
einen beobachtungsposten
eingenommen hätte
und ihr mich gar nicht
erreichen könntet
in mein schneckenhaus
zurückgezogen
abgeschirmt
von all den schmerzen
aber auch von allen
wundern
ohne wut
ohne leid
ohne spaß
ohne emotionen
einfach nur so
weil`s spass macht
zu schweben und
zu denken
man sei gar nicht da
und wäre auch
gar nie da gewesen
und hätte nichts erlebt
nur in diesem moment
existent
vollkommen im JETZT
es gibt kein vorher
und kein danach
man IST einfach nur
oder nichtmal das...
der körper verschwindet
man spürt nichts mehr
man wünscht sich
nichts mehr
weil man in dem moment
alles hat
was man braucht
die isolation
die freiheit
die schwerelosigkeit
die leichtigkeit des seins
und dann hört man
weit entfernt
ein kind weinen
und denkt sich nichts
doch das weinen wird lauter
man erinnert sich
an einen namen des kindes
und bewußtsein dringt
durch die
seifenblasen-wand
und der starre blick
verändert sich
und man verliert
die schwerelosigkeit
und wird auf den boden
der tatsachen
zurückgeworfen
man löst sich
wiederwillig
aus der welt der
schwerelosigkeit
und geht mechanisch
ins kinderzimmer
nimmt das kind
aus dem bettchen
hält es am arm und
schaukelt es ein wenig
träumt noch eine weile
vor sich hin
und dann muss man
wieder leben
weil man plötzlich
einen sinn gefunden hat
diese strahlenden
blauen
kinderaugen
und der kleine
lächelnde mund
der “MAMA“ sagt
da sind sie wieder
die emotionen
das herz wird warm
und weit geöffnet
und licht dringt ein
strahlendes kinderlicht
so klein
und so eine kraft
unglaublich


kennt ihr solche momente, wo man rausgerissen wird aus seiner gedankenwelt und plötzlich wieder etwas wahrnimmt, was das herz berührt?
meine kinder haben das schon einige male geschafft und ich wudnerte mich immer wieder über die kinder-kraft, die so großartiges leistet- ganz unbewußt...
ein dank an meine kinder...
majun
Sonja Raab, Anmerkung zum Gedicht

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