Thomas Standfuß

Bombenhagel, Blut und Tod

Ein Lüftchen weht in Richtung Westen
Das Gras ist hoch und saftig grün
Ein Duft der Blumen die hier blühen
Fährt in die Nase, es sind die besten

Die Idylle prägt sich in die Herzen
Menschen sitzen auf den Bänken
Reden, streiten, schweigen, denken
Über Freude, Liebe, Hass und Schmerzen

Die Tische des Gasthofs sind besetzt
Es ist Mittag, Zeit für eine kurze Pause
Ein kühles Getränk und ab nach Hause
Entspannt oder auch mal abgehetzt

Ein leises Brummen liegt in den Ohren
Keiner denkt sich etwas dabei
Jeder ist frei und glücklich
Dass er hier an diesem Ort geboren

Doch das Brummen wird immer lauter
Einige blicken zum Himmel, sehen nichts
Die Luft wird kalt, Wolken verdecken das Licht
Alle erfast ein kalter tiefer Schauder

Fast unerträglich wird das Brummen
Ein Pfeifen, dann sieht man es zum ersten mal
Ein riesiger Vogel aus Eisen, Holz und Stahl
Die vier Motoren erzeugen ein lautes Summen

Voller Schock rennen alle auf die Straßen
Schauen zum Himmel, sehen sie kommen
Das Brummen stammt von den Maschinen
Das laute Pfeifen stammt von den Bomben

Ein lauter Knall zerbricht die Stille
Für Amerika war es Gottes Wille
Explosionen erschüttern das ganze Gebiet
Niemand weiß was mit ihm geschieht

Die ganze Stadt ist voller Qualm
Verätzt von dem Bomben voller Napalm
Blut überströmt Straßen und Gassen
Viele versuchen verzweifelt die Stadt zu verlassen

Ein Mann liegt röchelnd auf dem Boden
Aufgeschnitten vom Hals bis zu den Hoden
Auch Augen und Lunge sind verletzt
Die Haut vom Körper abgefetzt

Ein kleines Kind sucht seinen rechten Arm
Hat Splitter an den Händen und im Darm
Es kriecht auf dem brennenden Teer
Sekunden später lebt es nicht mehr

Leichenteile liegen überall verstreut
Doch der General ist hoch erfreut
Seine Mission ist abgeschlossen
Und keiner der Bomber abgeschossen

Er wird nie sehen dieses einsame Kind
Menschen die mit dem Asphalt verschmolzen sind
Die verblutet überall auf dem Boden liegen
Sondern den Feind gnadenlos weiter bekriegen

Er wird als Genie mit Ehren überhäuft
Erzählt es stolz seinen Kindern
Doch ein Genie führt keinen Krieg
Er versteht ihn zu verhindern

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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