Anette Esposito
Die Weihnachtspute
Am Weihnachtstag, so ist’s geplant,
ein groß’ Menü mit „pi pa po“,
so dass man am Geruch schon ahnt,
heut wird der Gaumen sicher froh.
Drum kauft’ ich dieser Tage ein,
bei Lidl hier, gleich um die Ecke,
die Pute, die gefüllt wird sein
und hoff’ dass sie vorzüglich schmecke.
Nun krame ich in allen Laden
nach einem „Extragutrezept“,
das Tier soll schließlich gut geraten,
wie man bisher noch nicht erlebt.
Hier auf dem Tisch stapeln sich jetzt
Rezepte für ein gutes Mahl,
doch für die Pute, bin entsetzt
wird die Wahl mir hier zur Qual.
Mit Ananas und Mango, süß,
beim Hähnchenbraten kullinarisch,
garniert mit Sojasprossgemüs’,
wird mein Magen ziemlich narrisch
Oder französisch, Coque eau Vin,
mit Süßkartoffeln aus Peru.
Da ist sogar ein Rotwein drin,
sonnengereift, aus Honolulu.
Dann chinesisch, nicht im Wok,
mit Bambussprossen zart.
Die Sojasoße wird ad hoc,
bei mir im Kühlschrank aufbewahrt.
In Italien wird der Vogel
im Tomatenrot gegart.
Dazu Nudeln, so ein Mogel,
die mit Kartoffeln sind gepaart.
Doch nirgendwo lässt es sich finden,
ein gutes altdeutsches Gericht,
wo man die Pute dann von hinten
gefüllt mit einer Nadel sticht.
Ich schüttel’ jetzt nur noch den Kopf,
so wird das nichts, das ist mir klar.
Was soll ich nun noch mit dem Topf
der ein Geschenk von Oma war?
Ich glaub, ich ändere den Plan
und koch davon nur eine Suppe.
Der Familie sag ich dann,
die Weihnachtspute wär’ mir schnuppe.
~~Ae~
Vorheriger TitelNächster Titelist wirklich nicht zu fassen, wer ein schönes rezept kennt, bitte an meine Email senden. Wäre euch wirklich dankbar. L.G.AnetteAnette Esposito, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.12.2004.
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