Anette Esposito
Die Piazza
DIE PIAZZA
Die Piazza liegt in tiefem Schlummer,
es ist schon weit nach Mitternacht,
vergessen sind schon Freud’ und Kummer
die ihr der Tag vorbeigebracht.
Die Lichter sind davon gegangen,
Musik und Tanzen längst verstummt,
Nacht hat alles eingefangen
den Mond am Himmel bleich vermummt.
Sie liebt das ewig bunte Treiben,
schaut sich gern das Leben an
und könnte viel’ Geschichten schreiben
über sich und jedermann.
Bis zum späten Abend doch
saßen Männer auf den Bänken
beim Kartenspiel und Vino noch
um sich vom Tage abzulenken.
Sie sah Kinder, die mit Bällen
fröhlich auf dem Pflaster hüpften
und wie manch dunkle Gesellen
der Polizia durchs Netz schlüpften.
Den Verliebten, eng umschlungen,
im Licht der alten Gaslaternen
hatte sie Lieder vorgesungen
vom Himmel und von hellen Sternen.
Wenn auch am Tag die heiße Sonne
erbarmungslos hernieder stach,
liegt sie nun in sel’ger Wonne
und wird vom Morgenrot erst wach.
In ihrem Schoß ein Baum, ein Stummer,
geduldig ihren Schlaf bewacht.
Die Piazza liegt in tiefem Schlummer,
es ist schon weit nach Mitternacht.
~~Ae~~
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2004.
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