Ivana Herrmann
Im Zauberland
Weißt du noch früher, da erzählte ich dir
von wundersamen Dingen,
von Korallenblumen so hoch wie ein Tier
und weißen Pferden mit Schwingen.
Von geheimen Wäldern mit verborgenen Ecken,
von Runen auf alten Steinen,
von Nachtlichtern voll goldener Flecken
und Elfen in Märchen-Hainen.
Ich erzählte dir viele, fantastische Geschichten,
über ruhmreiche Ritter und Helden,
über Kobolde unter alten Fichten
und Magiern aus anderen Welten.
Ich sprach von Einhörnern auf versteckten Wiesen,
von Drachen auf Feuerbergen,
von Zeitreisen ebenso wie freundlichen Riesen
und stämmigen, kleinen Zwergen.
Von lustigen Engeln mit weißem Gefieder,
von guten Vampiren und Hexen,
von winzigen Feen in blauem Flieder,
von Wunschbrunnen und Zauberklecksen.
Meine Worte berichteten von Muschelstränden,
von weißen Schaumkronen und Wellen,
von Regenbogenbildern an Spiegelwänden
und tausenden klingender Schellen.
So vergingen die Jahre und irgendwann,
du wirst es kaum glauben, und doch es ist wahr,
hörte ich auf zu erfinden dann,
weil es nicht mehr nötig war.
Falls du mich nun suchst, dann finde mich
in einem Land fernab der Vernunft;
ich sage dir, dort warte ich,
in einer Sternen-Unterkunft.
Und sieh nur, ich träume am Meeresstrand
und reite auf schneeweißen Pferden,
ich trage ein goldenes Elfengewand
und streif’ durch verwunschene Gärten.
Ich fliege mit Drachen hinauf zur Sonne,
beherrsche Zauber im Nu,
mein Leben, es wäre die reinste Wonne,
doch was mir hier fehlt - bist du.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.12.2004.
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