Anette Esposito
DER EMIGRANT
Leis geht er ans Fenster, die Augen voll Tränen,
der Blick schweift über die Stadt.
Sein Herz ist gefüllt von leisem Sehnen
dass er aus der Heimat mitgebracht hat.
Das bunte Treiben in Großstadtkulissen,
lässt ihn doch sonderbar kalt.
Er wird sein Dörfchen immer vermissen
mit dem Meer, dem Strand und den Wald.
Als Emigrant kam er vor langer Zeit
um Arbeit zu finden im fremden Lande,
schuftete hart, war zu allem bereit
und lernte hinzu was er nicht kannte.
Heut sitzt er im Sessel aus feinem Leder,
hat vielen Menschen Arbeit gegeben.
„Ein guter Chef“, das sagt von ihm jeder,
doch ist er nicht glücklich in seinem Leben.
Er möchte nach Hause, im fernen Süden,
weil das Leben dort ein anderes ist.
Er sehnt sich zurück nach Oleanderblüten
deren Duft er niemals vergisst.
Auch zu dem kleinen Pinienwald
der gleich hinter dem Strand beginnt,
dem Meeresrauschen, das im Wind verhallt,
und heißem Sand der durch die Finger rinnt.
Den Geruch vom Meer hat er noch in der Nase,
weiß auch genau wie die Heimat schmeckt,
denkt oft wehmütig an die kleine Gasse,
wo Peppino immer noch Pizza bäckt.
Nein, diese Kulisse die er hier sieht
hat nichts gemein mit den Lebensfreuden,
die in jedem volkstümlichen Lied
besungen werden von seinen Leuten.
Nun wischt er die Tränen heimlich weg
die seine brennenden Augen trüben,
steht noch genau auf dem gleichen Fleck…
Er wird seine Heimat immer lieben.
~~Ae~~
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.01.2005.
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