Nicole Handke
Der Traum vom Tod
Sie ging zum Spiegel und sah sich darin,
als innerlich zerissenes, naives Kind.
Sie sieht ihre Augen; braune, traurige, verheulte Augen.
Der Blick bleibt leer und wendet sich ab,
sie kann den Anblick nicht mehr ertragen,
Jetzt wird sie es nun endlich wagen:
Sie setzt die Klinge an, ein Schnitt-
und sie ist frei, frei wie der Wind, der Wind der sie trägt.
Ein langer Schnitt, sie fühlt sich schon leicht.
Sie liebt die Farbe des Blutes,
nun sieht sie es ein letztes Mal,
es nie wieder durch ihre Adern schleicht.
Sie spürt die Nähe des Todes,
er kommt näher, jetzt ist es so weit,
sie ist schon zu lange dazu bereit.
Sie flieht hinauf, doch kommt nicht an,
es war nur ein Traum, denn sie bin ich!
NH05
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.01.2005.
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