Manuela Adler
Wie ein Diamant ...
Der Morgen erwacht,
langsam steigt die Sonne am Horizont empor,
färbt den Himmel rötlich
und weckt die Welt aus ihrem Tiefschlaf ...
Blütenkelche öffnen sich,
drehen ihr Gesichtchen zur Sonne.
In ihrer Mitte glänzt ein Tautropfen,
klar und rein,
glitzernd wie ein Diamant ...
Ich stehe vor einer Mohnblume,
wunderschön anzusehen,
leuchtend in ihrem dunklen Rot,
während in der Mitte der Tautropfen glitzert ...
Klar und silbrig schimmert er,
erinnert mich an Seelen ...
Reine unverdorbene Seelen,
wie ein Diamant ...
Versteckt von der Nacht,
so schleicht er sich in die Blüte,
sobald die Sonne hoch am Horizont steht
und die Blüte mit ihren Strahlen erwärmt,
verschwindet er im Nirgendwo ...
Wie eine Seele,
wie ein Diamant ...
Und während ich den Tautropfen betrachte,
tauchen Augen in ihm auf ...
Augen,
die mich ansehen,
in denen eine Bitte steht.
Eine Bitte,
die ich erkenne,
aber nicht glauben kann ...
Nur kurz ist der Moment,
dann erwärmt die Sonne die Blüte,
der Tautropfen verschwindet
und mit ihm diese wunderschönen Augen ...
Nur noch ein leises Lachen höre ich in mir,
faszinierend anzuhören,
belustigt und doch traurig ...
Es gehört zu diesen Augen
und doch wieder nicht ...
Es gehört zur selben Seele,
die so rein und unverdorben ist
wie ein Tautropfen.
Wie ein Diamant ...
Die Seele wird wieder erscheinen,
sie schleicht sich ein,
ungesehen mitten in der Nacht,
fast unbemerkt ...
Die Augen kann ich wiedersehen,
jeden Morgen,
wenn sie im Tautropfen glitzern
wie ein Diamant ...
- © Manuela Adler -
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.02.2005.
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