Anette Esposito
Cocco bello
Seit über fünfundzwanzig Jahren
lief er durch den heißen Sand.
Schon als wir noch Kinder waren
haben wir ihn gut gekannt.
In abgelauf’nen Holzpantinen,
Shirt und kurzer Hose,
lief er sich sein Brot verdienen
für die Familie, große.
Er bot am Strand den Urlaubsgästen,
mit Gesang und viel Humor,
von Kokosnüssen nur die Besten,
kam es uns stets vor.
Die hatte er in einer Wanne,
die sich vor seinem Bauch befand.
Am linken Arm die Plastikkanne
mit frischem Wasser bis zum Rand.
„Cocco bello“ rief er laut
und lies die Töne schwingen.
Uns Kindern war er sehr vertraut,
wir hörten ihn gern singen.
Unermüdlich lief er täglich
am Strande hin und her.
War auch die Hitze unerträglich,
seine Wanne wurd’ stets leer.
Dieses Jahr war es nicht so,
im Urlaub, dort am Strand.
Er lebt nicht mehr, der „Cocco bello“
läuft nicht mehr durch den Sand.
~~Ae~~
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.02.2005.
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