Pavel Girard
Hyronimus Stein und sein Kittel
Gestern wars noch rot gewesen,
heute ist es grün,
im Atelier, da schafft ein Wesen
Bilder aus Granit.
Hyronimus Stein wackelt unkontrolliert herum.
Kunst nennt er das, doch weit gefehlt.
Stein kratzt am Stein, fuchtelt wie wild,
Und wieder für die Katz.
Stein probiert was Neues, hat sich was erdacht,
und mit grossem Anlauf einen Sprung gemacht.
Gelandet auf dem Werke,
in neu erblühter Stärke,
Kapputt.
Hyronimus Stein hat einen Kittel.
Darauf war er nicht gefasst,
sein Atelier ihm nun verhasst.
Seine Skulptur, zerstört im Rausch,
von oben zetert Pina Bausch.
Abends endlich die Erkenntnis,
Kunst erschafft nur der Nihilist,
was Stein in keinem Falle ist.
Hyronimus Stein kauft vom Bäcker Brote und Milch
und sprengt das ganze Atelier zu einem qualmenden Haufen.
Afghanistan.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.03.2005.
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