Lutz Wagner
Ein trauriges Schicksal
Nun steht sie da am Bahnhofsgleis
Für ihr Schicksal zahlt sie einen hohen Preis
Verlassen muss sie ihren Heimatort
Verstoßen von der Familie – man schickt sie fort
Sie ist 16 Jahr und im 5. Monat schwanger
Von allen wurde sie gestellt an den Pranger
Ihrer 1. Liebe hat sie sich voll hingegeben
Hat damit verlassen den Weg des einfachen Leben
Sie denkt zurück, wie alles begann
Sie verliebte sich in einen jungen Mann
Er war 6 Jahre älter
Durchstreift haben sie gemeinsam die Auenwälder
Er war der Erste, der ihr zuhörte
Ein schönes Gefühl, dass sie in sich spürte
Bei ihm fühlte sie sich geborgen
Alles wurde nichtig – sie vergaß alle Sorgen
Sorgen in der Schule und zu Hause hatte sie viel
Den Sinn des Lebens verstand sie noch nicht- sie hatte kein Ziel
Geschlagen wurde sie oft im Elternhaus
Noch öfters schmiss man sie aus der Wohnung raus
Das Lernen in der Schule fiel ihr schwer
Zu viele Gedanken schossen hin und her
Sie sollte immer die Beste sein
Doch ihr Selbstbewusstsein war viel zu klein
Sie wollte es allen gerecht machen
Doch sie verzwickte sich in so vielen Sachen
Sie versuchte so wenig wie möglich anzuecken
Doch die Wut ihres Vaters, ließ sie wieder und wieder erschrecken
Traurig verlief ihr bisheriges Leben
Denn Glück wurde ihr wenig gegeben
Traurig lief sie einsam ihre Wege
Sie wünschte sich eine Seelenpflege
Dann lernte sie den Jungen kennen
Sie spürte Wärme – sie wollte wegrennen
Sie kannte es nicht, Gefühle zu spüren
Er öffnete ihr Herz, er wollte sie führen
Im nu erobertete er ihr Herz
Wenn sie bei ihm war, vergaß sie all ihren Schmerz
Er gab ihr viel Wärme – er gab ihr Liebe
Zu Hause bekam sie wieder nur Hiebe
Mit ihm konnte sie sich stundenlang unterhalten
Sie wünschte sich, die Liebe würde nie erkalten
An warmen Tagen – aber auch an Kühlen
Sollte er immer ihre Liebe fühlen
Mit ihm wollte sie immer zusammen sein
Sie merkte jedoch nicht, dass die Liebe von ihm war klein
Er spielte ihr nur den Liebenden vor
Sie merkte nicht, dass er war nur ein Thor
Er überhäufte sie mit Komplimenten – ganz fett
Dann war es soweit, sie lagen im Bett
Er lag auf ihr, er drang in sie ein
Es war wunderschön, danach tranken sie Wein
Nach dieser Nacht ist er weggegangen
Sie spürte in sich ein großes Verlangen
Enttäuschung kroch in ihr auf
Das Schicksal nahm wieder seinen Lauf
Einsam war sie wieder
Stundenlang hörte sie traurige Lieder
Durchs geöffnete Fenster hörte sie den Wind
Und in ihr wuchs heran ein kleines Kind
Als die Eltern davon erfuhren
Versuchten sie zu verwischen alle Spuren
Sie schickten sie von zu Hause fort
An einen dunklen, einsamen Ort
Nun steht sie hier – verlassen an den Gleisen
Wenn sie könnte, würde sie das Leben rumreißen
Doch dazu fehlt ihr einfach der Mut
Denn das Schicksal meint es mit ihr nicht sehr gut
Was wird das Leben ihr noch bringen?
Wird sie jemals hören, wie die Glücksharfen klingen?
Wird sie wieder Momente des Glückes erleben?
Doch welch Opfer muss sie dafür geben?
Lutz Wagner 2002-08-15
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.08.2002.
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