Harald Haider

Wo bist du?

Aufwachen.

Kaum geschlafen.

Begreifen.

Weinen.

Es nicht wahrhaben wollen.

Aufstehen.

Aus dem Fenster sehen.

Seufzen.

Ins Bad schleichen.

Kalt abduschen.

Sich im Spiegel betrachten.

Wieder Weinen.

 

Wo bist du nur, wo bist du hin?

Wie konnte ich nur alles so vergeigen?

Ergibt die Welt jetzt noch irgendeinen Sinn?

Alles, was ich jetzt noch kann, ist einfach schweigen.

 

Am Bürotisch sitzen.

Alles nur verschwommen sehen.

Nichts registrieren.

Fast nichts.

Alles, außer eines.

Die Sehnsucht nach dir.

Seufzen.

Die Kollegen beobachten.

Keine Motivation.

Keine Kraft.

Aufstehen.

Sich frei nehmen.

 

Wo bist du nur, wo bist du nur hin?

Kann ich es jemals wieder gutmachen?

Die Welt ergibt ohne dich kaum noch einen Sinn.

Was soll ich nur ohne meinen Engel machen?

 

Spazierengehen.

Zum Himmel blicken.

Dich herbeisehnen.

Tränen kommen.

Weitergehen.

Die Umgebung betrachten.

Dich überall vermuten.

Immer nur gehen.

Gehen.

Dich vermissen.

Weinen.

Bereuen.

 

Wo bist du nur, wo bist du hin?

Soll das gar das Ende gewesen sein?

Bist du zufrieden, so unglücklich ich nun bin?

Ich fühle mich so schlecht, so kalt, so ganz allein.

 

Im Bett liegen.

Alleine.

Weinend.

Voller Kummer.

Sommerregen tropft gegen das Fenster.

Schluchzen.

Sich in das Kopfkissen heulen.

Bereuen.

Immer nur bereuen.

Nicht schlafen können.

Nur denken.

Immer nur an dich.

 

Wo bist du nur, wo bist du hin?

Ich kann und will es einfach nicht verstehen.

Nein, das Leben ergibt jetzt wirklich keinen Sinn.

Ich kann ohne dich nicht glücklich in die Zukunft sehen.

 

Mein Engel, ich will dich nicht verlieren,

möchte wunderbare Stunden mit dir wieder zelebrieren.

Nur mit dir hielt ich es aus auf dieser weiten Welt,

du warst meine Lebensenergie, du bist alles für mich, was zählt.

Darum schluchze ich in den Schlaf hinein, wie traurig ich nun bin:

„Wo bist du nur, wo bist du hin?“

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