Rita Bremm-Heffels

Wechselhaut

Ich möcht' heut' meine Haut an einen Haken hängen,
möcht' mir ne and're suchen, eine die gefällt,
die mir mein Äußeres im Spiegel so erhellt
daß mir damit ein bess'rer Auftritt doch gelänge.

Die alte Haut, die ich nun Jahre trage,
die hängt mir doch schon lang zum Hals heraus,
ich werd’s versuchen, zieh' sie einfach aus,
eh ich mich weiter nur mit ihr herum noch plage.

Sie steht mir gut, die Neue, find' ich, fühl' mich wohl darin
und geh' voll Selbstbewußtsein durch den vollen Saal,
dreh' hin und her mich, fäch're mit dem Schal;
vergess' beinahe wer ich wirklich bin.

Doch dann, auf einmal, mitten auf der Fläche,
da merke ich, sie rutscht, sie hält nicht fest,
sinkt tiefer, ich greif' grade noch den Rest,
den letzten Zipfel, mit der Spitzenwäsche.

Die Leute starr'n, ich fühl' mich wie im Bann,
ich renn' zurück, greife, so schnell ich's eben schaffe,
so schnell ich sie im Wust der Häute raffe,
mir meine eigne - zieh' sie noch im Laufen an.

Und atme auf, fühle mich wie befreit,
sie paßt, sie sitzt perfekt wie eine zweite Haut,
und fühlt sich nicht so an, wie anderswo geklaut,
und meiner Seele doch entschieden viel zu weit.

R.B. 19.08.2002

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