Petra Mönter
Szenen einer Ehe
Der Manne zu dem Weibe spricht:
"Sag gibt es heute Essen nicht?
Ich habe Hunger,
mir knurrt der Magen,
und darf ich übrigens was sagen?
Im Hause sieht es schrecklich aus,
unordentlich, dreckig, es ist ein Graus.
Und wo sind die Strümpfe gar,
dies nur ein kleiner Kommentar.
Was machst du so den ganzen Tag,
du hast doch nur ein einzges Blag.
Nee, liebes Weib. So geht es nicht.
Sieh es mal aus dieser Sicht:
Ich verdien das Geld,
du machst das Haus.
So sieht diese Sache aus!
Gern würd ich tauschen, doch bedenke:
Ich das ganze Geld dir schenke!
Das Arbeiten, das macht keinen Spass,
ich es dir gerne überlass,
doch wir müssen an die Zukunft denken,
so werd' ich unser Schicksal lenken.
So schwierig wird es nun nicht sein,
das Haus zu halten: Sauber , fein."
Und während er so rezitiert,
er derweil ganz ungeniert,
den Mantel auf den Boden schmeisst,
ein Stückchen aus der Zeitung reisst,
ein Taschentuch am Stuhle liegt,
der Hut 'kurz' auf das Sofa fliegt.
Im Flur da sieht man seine Tritte,
mit Hundeaa in der Mitte...
Er zieht sich um, das dritte Mal,
Wäschekorb voll - der Schrank ganz kahl!
Und als er endlich zur Arbeit geht,
das Weib kopfschüttelnd vor der Unordnung steht.
Sie putzt und räumt bis abends weg,
dann kommt er heim und meint ganz keck:
Frau, du weißt das ich dich mag:
Doch was machst du eigentlich den ganzen Tag?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.08.2002.
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