Germaine Adelt
Wiederkehr
Stolz steht er vor mir, der Mann in Weiß
Redet von Dingen, die ich nicht verstehe
Die ich nicht zu deuten weiß
Er redet unaufhörlich über ärztliche Kunst
Und mit welchem Eifer man immer wieder mich
In das Leben zurückholte, ganz meisterlich
Auf meine bange Frage nach den Kindern
Herrscht jedoch eisiges Schweigen dann
Dies sei eine Frage, die er nicht beantworten kann
Ich soll mich erfreuen am neuen Leben
Welches mir so großzügig wieder gegeben
Immerhin wäre es zum Sterben zu früh
Ein Unfall sei’s gewesen, ganz furchtbar schwer
Ein Lastwagen, voll beladen im Stadtverkehr
Kam ins Schleudern ganz ohne meine Schuld
Und während er so redet, kann ich erahnen
Was er mir nicht zu sagen vermag
Dass meine Kinder nicht mehr leben, seit jenem Tag
Er redet von Amnesie und davon dass ich mich
An das Geschehen niemals erinnern würde
Das mache die Natur ganz absichtlich
Und so schließe ich meine Lider
Und sehe meine Kinder wieder
Wie sie ängstlich nach mir schreien
Und ich hoffe, wie jeden Tag, dies ist nur ein Traum
Bis dann morgen erneut in diesem Raum
Er wieder vor mir steht, der Mann in Weiß
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.04.2005.
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