Martin Tschümperlin
schreckliches Erwachen
Heute, da gab es nicht viel zu lachen.
Ich wachte erschreckt auf, denn eine Ameise
krabbelte mir auf meinem Gesicht herum.
Woher die denn
kommt, wonach sie denn sucht?
Mich und meine Nase hat sie heute früh gefunden.
So fehlten mir für meinen Gesundheitsschlaf ganze
zwei Stunden, weder diese -
noch die - seit
ewig gesuchte
Schönheit, konnte ich daraufhin
für heute finden...
Da krabbelte also so ein fremdes Mehrbeintier
einfach über mein Gesicht.. was frecheres kenn ich nicht!
Es schaute wohl meine haarigen Nasenlöcher an,
kaute wohl
genüsslich an dem Inhalt dran und tat
sich an sonstig unansehnlichen Dingen gütlich.. und dann?
Mein Schnarchen hat es wohl nicht irritiert, sein Forscherdrang
war total intakt, alle Beine krabbelten wie immer synchron
...
...auf in dieses Schlafgesicht.. dachte das Tierchen wohl..
Das meinte es wohl gestern schon, als es zuerst einmal
scheu um die Schlafzimmerecke zwecks Erkundung vorpirschte
und sich dann mutig
immer weiter getraute..
Bis es um den Mundwinkel,
in diese grosse Öffnung schlich.
Von zwei gelben Zähnen wurde Ameischen dann zermalmt,-
Sie hat es immer geahnt,
ihr Unternehmen war riskant!
-Knirsch - Schade, wir haben uns nur kurz gekannt!
(Ameischen war munzig klein !
)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2005.
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