Andrea Frank
Pubertär
Jetzt ist sie zwölf und pubertär,
macht mir manchmal das Leben schwer.
Ist launisch oft, und ungehalten,
kann ihr Gesicht zur Tüte falten.
Glacé-Handschuhe trag ich dann,
und komme doch nicht an sie ran.
Der Mann ist raus. Wir sind allein
und könnten beide glücklich sein.
Verlange von ihr nicht zuviel,
doch einzig Freizeit ist ihr Ziel.
Steht mal 'ne Arbeit auf dem Plan,
fängt sie sofort zu zicken an.
Dann gibt es endlos Diskussionen,
ob sich die Mühen denn auch lohnen.
Sie hat sonst nichts von ihrem Tag,
kann niemals machen, was sie mag.
Und immer muss sie Alles tun,
hat niemals Zeit, sich auszuruh'n.
In dem Moment, da könnt' ich schrei'n.
Da fällt mir einfach nichts mehr ein.
Am liebsten schöss ich sie zum Mond -
denn der ist gerade unbewohnt -
da könnt' sie toben, meckern, brüllen,
und alles ganz nach ihrem Willen.
Doch nein. Ich bleib gelassen, heiter.
Das Leben geht ja schließlich weiter.
Bei mir war's früher auch nicht besser.
Die Jugend ist halt immer kesser.
Jede Zeit hat Höh'n und Tiefen,
die wir alle mal durchliefen.
Aus kleinen werden große Leute.
So war es damals, ist es heute.
Und in der Zukunft irgendwann
steht sie an meiner Stelle dann.
Entwicklung von uns Menschenkindern
kann, zum Glück, niemand verhindern.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.05.2005.
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