Gerhard P. Steil
Der kleine Hirsch
Man stell sich vor, ein kleiner Hirsch
verfolgt den Jäger auf der Pirsch.
Von soviel Dreistigkeit genervt,
hat der sein Schießgewehr geschärft.
Der Jäger denkt: „Du kleines Biest,
ich bin der Mann, der dich erschießt“.
Er hebt das schwere Jagdgewehr ...
und sieht den Hirschen gar nicht mehr.
Der hat sich hinter’m Baum versteckt
und wird vom Jäger nicht entdeckt.
Da ruft der Hirsch: „Probier’s doch aus !“
und hält sein Stummelschwänzchen raus.
Der Jäger nimmt den Hirsch beim Wort.
Er zielt genau und schießt sofort.
Der Hirsch hebt fröhlich sein Geweih
und meint zum Jäger: „Ätsch, vorbei“.
Der Jäger brüllt: „Das ist kein Spiel“
und sucht erneut das freche Ziel.
Indes, er kommt nicht mehr zum Schuss,
weil jeder Traum mal enden muss.
Er ist, als seine Büchse kracht,
erschrocken plötzlich aufgewacht.
Der unverschämte Wecker schellt
bevor der Hirsch zu Boden fällt.
Der Jäger hat, zutiefst betrübt,
die ganze Nacht umsonst geübt.
Der Hirsch jedoch, man glaubt es kaum,
verschwindet bis zum nächsten Traum.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.09.2002.
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