Manfred H. Freude

Orkus Unterwelt

Orkus

 

( die Unterwelt )

 

 

Tiefertief als noch der Wurzelgrund

 

Grundschwarztiefe inferi

Wo Mitte leer und NICHTS –

 

Da ist kein Stern im Schwefelgrund

 

Tieferschichten greifen blind

kein Steiger steigt zur UNTERWELT

 

kein Wort in unbekannte Tiefen

 

kein Licht in dieser Welt

 

 

Nur Schatten fällt ins Unterreich

 

kein Gott im Innern; Raum

 

und Glauben

 

alles, alles liegt im Dunkeltief

 

Unter Allem tief verborgen

 

Nichts, nichts kein;    WORTLOS

Kein blauer Weltenhimmel

 

 

Abfallende Treppenstufen in das Tieferreich

 

betretend, wie diesen Fluss Kokytos

 

in diesem Boot befahrend

 

Tiefergleiten zu Plutos Welten

 

Auf guter Fahrt ins EWIGENDNICHT

 

Wurzellos - Ursprünglich

Niemandsglaube, Niemandshoffen

 

Zeitlos, Raumlos, Finsternis

 

 

Mit diesem Genius begraben

 

Untragbar, unfassbar, undenkbar

 

- unergründlich tiefgründig -

 

Zu Eurydike der Schattenkönigin

 

von Merkur geführt verschwand

 

Ihrem Gesicht verzerrt im Erdenreich

 

das Tiefenreich legt in Gedanken

 

nur diese Welt hält es in Schranken

 

 

Keiner Welt zu tief; ELENDTIEF

 

und auch keinem Grab zu hoch

 

Es liegt schon lange nicht

 

kein Himmel auf dem Weg

 

Kein Ton mehr steigt herauf

 

und niemals wird es Morgen werden

 

und Abend sei es Allezeit

 

Tief unter Tieferschichten: ANDERTIEF

 

 

Dort lebt der Drache in uns Allen

 

sobald das Feuer brennt

 

Auf diesem Weg, durch dieses Tor

 

Nicht ein Strahl fällt ins Jenseits

 

und wo kein Licht ist, ist kein Schatten

 

und wo kein Schatten ist, ist NICHTS

 

Ewigdunkel unter Aschen vieler Schichten

 

Ewigleid erweinte keine Träne

 

 

Da ist kein Mensch noch Tier zu Haus

 

So viele Welten und da UNTEN

 

Dies ist ein Ort wohin allein das Denken reicht

 

So tief in eine Innenwelt

So weit und dunkel wie das All hinaus

 

so tief dringt dies Structum hinein

 

Wohl schmerzt der Körper schauderst

 

und Lippen formen sich zum Wort

 

 

So wird auch nicht ein Wort berichten

 

Um das ein Kokon schließt wenn es verschluckt

 

von dem Unhort einer Welt

 

die nie ein Toter lebend je verlassen

 

und all die Seelen die dort blieben

 

und die hinauf zu Gipfeln stiegen

 

wer hat sie je gezählt

 

in Orkus Namen: WER?

 

 

 

 

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Gedichte Edition. Manfred H. Freude, geboren in Aachen, lebt und arbeitet in Aachen. Erste Gedichte 1968. Er debütierte 2005 mit seinem Gedichtband: Alles Gedichte – Keine Genichte. Weitere Gedichte und Essays in verschiedenen Anthologien, Zeitschriften; Prosa und Lyrik im Rundfunk und in weiteren sechs Gedichtbänden. 2007 wurde eines seiner Dramen mit dem Titel: Im Spiegel der Ideale aufgeführt; 2008 sein Vorspiel zum Theaterstück: Faust-Arbeitswelten. Sein letzter Gedichtband heißt: Vom Hörensagen und Draufsätzen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen. Er studiert an der RWTH Aachen Literatur, Kunst und Philosophie.

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