Sandra Spielvogel

Tausend Männer

Tausend Blicke,

die mich treffen,

wenn ich durch den Saal stolziere,

meine langen Beine

steckend in glitzernden Sandaletten.

 

Tausend Hände,

die nach mir greifen,

wenn ich mich bewege,

meine Hüften kreisend

zu der gedämpften Musik.

 

Tausend Schritte,

die sich nähern,

wenn ich inne halte

um die Stimmung zu geniessen,

berauschend und glücklich machend.

 

Tausend Worte,

die sich formen,

wenn ich mir über die Lippen streiche,

sanft und zart,

den roten Mund nicht verletzend.

 

Tausend Augen,

die mich beobachten,

wenn ich mir durch das Haar fahre,

seidig glatte Strähnen,

glänzend durch das helle Licht.

 

Tausend Gesichter,

die sich mir zuwenden,

wenn ich lache,

mein Lächeln klar und strahlend,

wie ein Schimmer in der Dunkelheit.

 

Tausend Männer,

die sich umdrehen,

wenn ich vorbeischwebe,

frei und geschmeidig,

fast wie ein Vogel.

 

Doch welcher Blick trifft mich,

wenn ich am Boden liege und weine?

 

Welche Hand greift nach mir,

wenn ich reglos auf dem Bett liege

und nicht mehr weiter weiß?

 

Welcher Schritt nähert sich mir,

wenn mich plötzlich der Mut verläßt?

 

Welches Wort wird geformt,

wenn ich völlig allein bin

und Trost brauche?

 

Welche Augen beobachten mich,

wenn sich in meinen Tränen spiegeln?

 

Welches Gesicht wendet sich mir zu,

wenn ich meines nicht der Sonne,

sondern dem Schatten zuwende?

 

Welcher Mann dreht sich nach mir um,

wenn ich mich verlassen fühle

und die Hoffnung fast schon

aufgegeben habe?

 

Tausend Blicke,

alle unbedeutend.

Tausend Hände,

alle schwach.

Tausend Schritte,

alle vergeblich.

Tausend Worte,

alle sinnlos.

Tausend Augen,

alle lügen.

Tausend Gesichter,

alles Masken.

Tausend Männer,

alle gleich.

Tausend Männer,

und doch allein.

 

Ich wünsche mir nur einen Blick,

der mich trifft,

und ich weiß,

dass ich keine Angst mehr haben muss.

 

Ich wünsche mir  nur eine Hand,

die nach mir greift

und ich weiß,

dass sie mich niemals

wieder loslässt.

 

Ich wünsche mir nur einen Schritt,

der sich mir nähert

und ich weiß

das es der Richtige war.

 

Ich wünsche mir nur ein Wort,

das sich formt

und ich weiß,

dieses Wort kam von Herzen.

 

Ich wünsche mir nur ein paar Augen,

das mich beobachtet

und ich weiß,

diese Augen werden immer

auf mich acht geben.

 

Ich wünsche mir nur ein Gesicht,

das sich mir zuwendet,

und ich weiß,

die Hoffnung wird niemals vergehen.

 

Ich wünsche mir nur einen Mann,

der sich umdreht

und ich weiß,

dieser Mann liebt mich!

 

 

Vielen lieben Dank für eure netten Kommentare zu meinem Gedicht! Ich freue mich,dass euch mein Gedicht so gut gefällt. Ich werde hier auf jeden Fall weiter schreiben.

Liebe Grüße an euch.
Sandra Spielvogel, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.05.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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