Martin Tschümperlin

Veilchenduft


 
Heute ging ich ein paar Schritte durch die Stadt
wie mann das so gelegentlich tut.
Ein klarer Himmel, die  runtergeregneten Gallonen
hatten sogar den hartnäckigsten Schmutz aus den
Altstadtecken gekehrt!
Nichts besonderes passierte im Kopf, nicht mal
der normale Gedanke,  ich sei ein armer Tropf, weil Du
seit einiger Zeit nicht mehr aktiv an mich denkst..
Plötzlich lockte  dieser  verführerische Veilchenduft
irritierend  in meiner sensiblen Nase. Ich schnupperte
wie ein wilder Hase und bin dann auf dich gestossen..
Nicht echt gestossen, sondern fast gefallen ... oh
vom Geruch her,  kam mir nichts betörenderes in
den Sinn – und da ich bin,  der ich eben bin,
ging ich aus Ohnmacht fast in die Knie...!
Lange fallende Haare, und soo ein wiegender Gang..
süsse Lippen und diese heissen Schuhe..blaue
Nägelchen dort?
Ooh, all  das störte unheimlich  erregend meine Ruhe!
Ich vergass, was ich eigentlich sollte und wollte
nur noch eines.. immer und für  immer an diesem
Veilchen riechen! Ich begann vor Sehnsucht  und
Rührung am Boden zu kriechen...
Und seht ihr heute einen kriechenden Mann..
seid nett zu ihm und denkt daran, warum er
so tief liegt und warum er in dieser misslichen
Lage natürlich gar nichts kriegt! Denn die Veilchen
blühen eher auf dem Land...
 
 
 
 
 
 
 
 

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