Nando Hungerbühler

Die Stacheln der Rose der Nacht

Die Stacheln der Rose der Nacht

Tausende Engel weinten aber Millionen von Tränen, die im Scheine des bleichen Mondlichtes wie glitzernde Kristalle auf die Erde niedergingen.

Die Tränen der Kinder des Himmelsreiches galten dir, du Rose der Nacht deren Leben in dieser vom Schicksal verfluchten Stunde, von Gevatter Tot geraubt wurde.

Doch er nahm dir nicht nur dein Leben und ließ dich verwelken im Sturm der Zeit, sonder er raubte mir meine Rose die in meinem Leben, meinem so Liebestrunkenem Herzen blühte.

Doch nun herrscht in meinem Herzen die Leere der Einsamkeit, und die Stachligen Rosenrangen die du um mein Herz geschlossen hast verdörren langsam, so dass mein Herz weint beim Gedanke sie zu missen.

Die Stacheln deiner Rosenblätter die sich so schmerzhaft in mein Herz gebohrt hatten und mich näher zu dir brachten, ziehen sich langsam zurück und hinterlassen als grausames Erbe klaffende Wunden die Blut weinen.

Ich versuche mit meinen Tränen die von unvorstellbarer Trauer berichten deine Wurzeln des Lebens zu nähren, und dich wieder zum blühen zu bringen.
Doch ist mir kein Engel des Himmels hold gesonnen und so weicht die wärme aus deinem Toten Körper.

Wie soll ich ohne dich weiterexistieren, ohne deine Dornen in meinem Herzen zu spüren, die mir immer gezeigt haben dass ich zu dir und du zu mir gehörst, für immer.

Jener Gedanke das ich von dieser Schicksalshaften Stunde an alleine auf Erden wandeln soll, lässt mich verzweifeln und einen Gedanken in mir keimen.
Der, so erschreckend er auch sei doch für mich das Reich des Ewigen Friedens in sich trägt.

Mit meiner von Trauer zitternden Händen trage ich dich, deine vom Leben verlassen Hülle hinaus in den Garten in dem Tausende schwarze Rosen blühen und verzweifeln, weil sie nie an deine Schönheit heranreichen würden.

Sanft lege ich dich auf den Nackten Stein nieder, auf dem wir den ersten Kuss tauschten und du mein Herz mit deinen Rosenrangen in besitz nahmst, und deine Stacheln in mein schwaches Fleisch bohrtest.

Ein letztes Mal streichle ich durch dein schwarzes Haar, liebkose deine Lippen und flüstere dir meine ewige Liebe ins Ohr, bevor ich aus einen Giftigen Kelch koste und meine Erlösung herbeiführe.

Noch während meine Sterbliche Hülle vom Tode gepackt wird und in einem starren Todeskampf sich gegen das unausweichliche wehrte, schweifen meine Gedanke zu dir meine Rose und ich blicke in die Ferne, in das was kommen wird.

Ich sehe uns beide vom Leben verlassen auf dem nackten Stein liegen, in unserem Garten der schwarzen Rosen, die mit ihren stachligen Ranken nach unseren Körpern greifen.

Ich sehe wie sich die stacheln in unseres kaltes Fleisch bohren, wie sich unser Blut das zu Tage tritt sich vermischt und den Nährboden bildet für eine Rose die aus unserem Blut wachsen und erblühen wird.

Jene Rose, deren schwarzen Blätter mit blutroten Tränen übersäht sind, die so fein duften wie du meine gegangene Liebe, soll auf unserem Grabe blühen.

So dass alle wissen hier liegt die schönste Rose der Nacht und jener Mann der durch die Stacheln, die Rosenrangen die sein Herz umschlungen und genommen hatten bis in den Tod ihr verfallen war.



Ende

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