Sandra Pulsfort
Der Lebensteppich
Sie schneidern und nähen gar fleißig viel,
die ganzen einzelnen Stücke.
Ein großer zierender Teppich ihr Ziel.
Weg soll die alte Webbrücke.
Die ist zu spärlich und viel zu klein.
Darum muss es etwas Neues sein.
Ihr Teppich voller Besonderheit,
soll verdecken die grau tristen Steine.
Doch Größe bringt seine Gewöhnlichkeit.
Nimmt den Blickwinkel an die Leine.
Denn was die Beiden nicht verstehen,
sie haben längst, was sie dort nähen.
Sie heften und weben die Maschen dicht.
Und nehmen jegliche Fäden.
Doch merken geblendet durch Eifer nicht,
dass sie nur nähen nie reden.
Doch was die eigene Seele spricht,
das hört der schaffende Körper nicht.
Ein Kunstwerk ganz von Hand bereitet
nun verschönert den kalt feuchten Boden.
Doch Maschen in ihm sind geweitet
und um die Sorgfaltspflicht betrogen.
Schnell wird ihnen die Freud genommen.
Ihr Teppich ist aus Frust gesponnen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.06.2005.
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