Lars Schmitt
Herannahender Herbstabend
Spürst Du den Wind in den Gassen?
Noch ist es Tag, die Blätter fallen ruhmlos,
Als wollten sie verwelken, und sie lassen
Gar friedlich mit sich spielen.
Noch senkt der Abend sich wie einer unter vielen.
Ganz zaghaft steigt der erste Nebel auf.
Des Zeiten Rad nimmt mühsam seinen Lauf.
Bald wird des Menschen Aug' die Dunkelheit erfassen.
Der Mann im Mond sagt heute seinen ersten Gruß
Und als Begleiter schickt er uns die Sterne.
Sie leuchten uns zum Abschied aus der Ferne
Und deuten uns auf das, was kommen muss.
Bald wie ein Gruß zurück erstrahlt am Himmel
Das Licht der ersten Gaslaternen
Und taucht die Stadt in einen neuen Glanz.
Nun ist es Zeit, sich leise zu entfernen
Wie Mücken, die vom Lichte sich ernähren
Und dann verglühen beim allerletzten Tanz.
Die letzte Stadtbahn frisst sich ihren Weg
Durch graue Häuser bis zum Rand der Stadt,
Fährt dann mit knisternd' Stromabnehmer
Die ersten Blätter und Visionen platt.
© Mai 2004: Lars Schmitt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.06.2005.
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