Lars Schmitt
Zwischen den Kriegen
"Auf ein Neues!", sprach der König,
"Gebt uns bitte nicht zu wenig!
Schickt nicht unsre Truppen fort!
Kämpft mit ihnen um die Ehre,
Dass sich unser Reich vermehre
Auf dem blutgen Schlachtenort!
Zieht nur tapfer Eure Schwerter
Und verfolgt des Feindes Fährte,
Zieht nur weiter in den Krieg!
Ihr seid hier, das Land zu retten
Und zu sprengen alle Ketten,
Die uns hindern an dem Sieg.
Denn der Sieg ist uns versprochen.
Lasst Euch ja nicht unterjochen,
Sondern schützet unsern Thron!"
An besonders schweren Tagen
Hörte man den König sagen:
"Einheit für das heilge Rom!"
Und die Front fing an zu rollen.
Donnern und Kanonengrollen
Drangen ein in fremdes Land
Fahnen zogen in die Weite
In der Hoffnung, dass sie leite
Eine unsichtbare Hand.
Doch die Schlacht war kalt und dreckig,
Und die Ehre wurde fleckig.
Immer tiefer fiel der Zug.
Von den tausend blieben hundert,
Und der König sprach verwundert:
"Ist es denn noch nicht genug?"
In so manchen bangen Stunden
Zog der König seine Runden
Durch den Festsaal im Palast:
"Grenzen bleiben nicht bestehen,
Ständig kommen sie und gehen.
Darum schütze, was Du hast."
(c) Juni 2005: Lars Schmitt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.06.2005.
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