Beseelter Kinderschmerz

Ein Mädchen kaum fünf Jahre alt

mit schwarz bezopften Haaren.

Voll Frohsinn und von Zartgestalt.

Ihr Lachen klingt zu mir.

Ach könnt sies doch bewahren.

Das Lied, das durch die Gärten schallt

und lustig aus ihrm Zimmer halt.

Die Jahre ziehn durch Kindeszeit

Mit scharf gespitzten Pfeilen.

Sie lebt mit Mutter nun zu zweit,

den Vater zog es fort.

Wird er denn nie verheilen?

Der Schmerz, der vor Enttäuschung schreit

und düster färbt ihr Seelenkleid.

Er schreibt nicht mal ein Wort.

mit buntbeschleiften Gaben.

Statt Freude er nur Kummer säht.

Ihr Lachen klingt gequält.

Doch sie hat nie begraben.

Die Hoffnung, dass er vor ihr steht.

Und freudig sie durchs Zimmer dreht.

Sie bleibt trotz Schmerz beseelt.

in ausgeblichnen Farben

Das Schönste hängt an ihrer Wand,

ist unter Glas zum Schutz.

Es reißt so viele Narben.

Doch Liebe lodert unverbrannt.

Im Herzen ihrer kleinen Hand.

Sie küsst vom Bild den Schmutz.