Schicksalsergeben war ich genau genommen bisher nicht,
Schlug zurück gar oft im ach so unbarmherzig harten Leben,
Strauchelte von bedrückender Dunkelheit ins strahlende Licht,
Fiel dennoch auf der Erfolgsleiter oft einfach knapp daneben.
Im Rückblick kann ich endlich bedingungslos ehrlich sein,
Verwehren nun dem lauernden Selbstbetrug die Chancen,
Doch die Übergangsgrenzen zur Wahrheit sind subtil und fein.
Erkenne ich im hartnäckigen Trotz die fließenden Nuancen?
Denn Lügen schmeicheln nun mal mehr als nackte Wahrheit,
Von der sowieso jeder seine eigene Version hegt und pflegt.
Dann ist da noch der kräftezehrende Wettlauf mit der Zeit,
Der mir Riesenstolpersteine auf meine Wanderwege legt.
Wie viele Glückssterne kann ich noch vom Himmel pflücken?
So wie damals, als mir die Showbühne der Welt zu Füßen lag,
Vermeintlich jedenfalls und ich dachte, alles könnte glücken.
Welch ein sturer Irrglaube vermiest mir jetzt meinen Ruhetag?
Bilde ich mir ein, Alltagssorgen seien heutzutage übermächtig?
Rosarote Brillen meiner Jugendzeit verdunkelten allmählich sich,
Verglichen mit manchen Erdenbürgern geht es mir aber prächtig.
Muss schmerzlich erkennen, dass ich behindere selbst nur mich,
Was ich unter der Rubrik „Sachzwang“ verschämt verbuche.
„Auf zu neuen Ufern“ bleibt nicht nur der Jugend vorbehalten.
Weiß ich immer ganz genau, wonach ich so verzweifelt suche?
Oder lasse ich zu oft enttäuschte Gefühle sinnlos walten?
Gegenwärtig denke ich ernsthaft nach über die Selbstehrlichkeit,
Niemandem auf dieser Welt muss ich etwas Großes beweisen.
Den persönlichen Horizont wünsche ich mir dennoch weit
Um Zufriedenheit zu erlangen durch meine Glückssternreisen.
© 17. Juli 2005 ~ Sonja Nic Rafferty