Werner Malkowski
Kandieszuckerzeit
und sie hielt die bilanz in ihren händen
in der kopfecke der welt
lebte der glaube an das glück
nie hatte sie geklagt
die zufriedenheit war anerzogen
so schluckte sie alles ohne worte
die zeit hatte einige straßen
in ihr wunderschönes gesicht
gemalt
tag für tag war ihre arbeit
eine weihe für die gemeinsamkeit
jeder streit war so was wie
sterben
ich halte durch sagte sie immerzu
und lachte ihn hoffend an
jahr um jahr ein wenig näher
dem wunsch nicht da zu sein
die träume waren von gestern
jedes kompliment empfand sie
als lüge
und irgendwann war der bittere
tropfen
in dem kästlein der absicherung
war es ein wink gottes
oder die gnade des zufalls
von einer sekunde zur anderen
wusste sie es mit glasklarer
gewissheit
ich gehe in die herznatur der
freien frau
keiner wollte ihr wirklich glauben
auf ihrer insel konnte sie atmen
ihre lungen blähten sich
auf
ihr kopf plante zum erstenmal
nur für sie
nur sie bestimmte was sie sehen
wollte
und die belanglosigkeiten waren
normal
sie mochte sogar ihr spiegelbild
erst jetzt hatte er verstanden
was sie war und was er für
immer verlor
wie stolz sie doch war
und sie spürte den hunger
nach liebe
sie genoss den sanften atem
der zukunft
nie mehr würde sie jemanden
gehören
nein nie
mehr
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Werner Malkowski).
Der Beitrag wurde von Werner Malkowski auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.08.2005.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).